Gute Resonanz auf die SPNV-Nord-Fahrgastbeteiligung am Schienenfahrplan 2026 – Rückmeldungen fließen in Planung ein
Der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) als Besteller und Organisator der Zugleistungen im Nahverkehr auf der Schiene im Norden von Rheinland-Pfalz möchte das Angebot stetig verbessern. Dabei ist die Einbindung der Fahrgäste bei der Planung des Angebots ein wichtiger Bestandteil. Jährlich gibt es daher für die Fahrgäste am Jahresanfang die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge einzubringen und Feedback zu geben.
Jede Fahrgastrückmeldung wurde ausgewertet und beantwortet
„In diesem Jahr haben wir insgesamt 53 E-Mails von Fahrgästen erhalten, die uns ihre Erfahrungen und Wünsche geschildert haben und eigene Vorschläge formuliert haben. Darüber freuen wir uns sehr und bedanken uns bei allen, die sich dafür Zeit genommen haben“, sagt SPNV-Nord Verbandsdirektor Thorsten Müller. „Viele der Mails hatten mehrere Anliegen und betrafen verschiedene Verbindungen. Jede Rückmeldung wurde geprüft. Im März und April haben alle Fahrgäste, die uns schrieben, außerdem eine individuelle Antwort erhalten.“
Die Rückmeldungen der Fahrgastbeteiligung werden nicht nur bei den Planungen für 2026 vom SPNV-Nord berücksichtigt, sondern auch für längerfristige Entwicklungen genutzt. „Wir haben viele Impulse bekommen. Leider ist unser Handlungsspielraum oft begrenzt. Trotzdem zeigt jede Fahrgastbeteiligungen, dass auch kleine und kurzfristige Maßnahmen eine große Wirkung erzielen können“, so Müller weiter. „Für tiefgreifende Änderungen der Fahrplankonzepte braucht es dann einen längeren zeitlichen Horizont. Keinen Einfluss haben wir auf die grundsätzlichen infrastrukturellen und finanziellen Ressourcen, die unseren Spielraum immer wieder einschränken.“
Die Themen der Rückmeldungen waren vielfältig: Umstiegszeiten und -möglichkeiten, Anschlussmöglichkeiten, Abfahrtszeiten, Haltestellen, Streckenführung, Taktung, Kapazitätssteigerungen, Ausstattung und Zustand der Stationen, Streckenreaktivierungen, Zugausfälle und -verspätungen.
Stark nachgefragte Mittelrheinbahn
Eine immer wiederkehrende Forderung aufgrund hoher Auslastung ist die nach längeren Zügen bei der Mittelrheinbahn RB 26 (Mainz-Köln Messe / Deutz) im Abschnitt Koblenz – Remagen. „Grundsätzlich verkehrt die Mittelrheinbahn zwischen Koblenz und Remagen mit einer Zugeinheit. Zu den meisten Verkehrszeiten hat sich diese Einfachtraktion als ausreichend erwiesen, die Nachfrage auf der linken Rheinseite steigt allerdings stetig. Zudem kommt es durch Ausfälle oder frühzeitiges Wenden des RE 5 immer wieder kurzfristig zu überfüllten Zügen der RB 26 “, erklärt Thorsten Müller. „Es ist sinnvoll, dass Transregio als zuständiges Verkehrsunternehmen ihre verfügbaren Fahrzeugkapazitäten vornehmlich auf den noch stärker belasteten Abschnitten der RB 26 einsetzt. Dies sind die Abschnitte zwischen Remagen und Köln, auf dem seit einigen Jahren drei Triebwagen eingesetzt werden, und zwischen Bingen und Mainz, auf denen Zwischentaktzüge verkehren.“ Der zweite Triebwagen zwischen Koblenz und Remagen und weitere Lösungen werden zurzeit geprüft. „Zusätzliche kompatible Fahrzeuge gibt es zurzeit leider nicht am Markt, was die Situation schwieriger macht. Wir streben kurzfristig eine Verbesserung an Sonntagen an, hier könnte ab Juni jede zweite Fahrt doppelt gefahren werden.“
Rechtsrheinische Verkehre
Eine ebenfalls immer wiederkehrende Forderung ist die für zusätzliche Halte des Rhein-Erft-Express RE 8 (Koblenz-Mönchengladbach) in Leutesdorf, Leubsdorf und Erpel, um dort so einen Halbstundentakt zu erhalten. „Wir haben im SPNV-Nord großes Interesse daran, das Fahrplangefüge rechtsrheinisch nördlich von Neuwied anzupassen. Bisher war dies nicht möglich. Obwohl die Züge der RE 8 durch Leutesdorf, Leubsdorf und Erpel fahren, waren Halte durch die benötigte Zeit planerisch nicht vorhanden. Zudem haben wir auch rechtsrheinisch begrenzte Trassenkapazitäten“, erklärt Thorsten Müller. „Nach der Inbetriebnahme der S 13 soll der RE 8 zwischen Troisdorf und Bonn-Beuel mit weniger Halten verkehren. Die eingesparte Zeit soll dann dafür genutzt werden, die Zwischenhalte in Rheinland-Pfalz zu bedienen. Dies soll voraussichtlich im Fahrplan 2027 umgesetzt werden.“
Zum Hintergrund
Die diesjährige SPNV-Nord-Fahrgastbeteiligung lief vom 28. Januar bis zum 20. Februar 2025. Auf Grundlage der aktuellen Fahrpläne konnten Fahrgäste konkrete Hinweise per E-Mail einreichen. Der Zeitraum der Fahrgastbeteiligung liegt jährlich zu Jahresbeginn und damit einige Wochen nach dem Fahrplanwechsel Ende Dezember, sodass die Erfahrungen der Fahrgäste mit dem aktuellen Fahrplan einfließen können. Um die Fahrplankonzepte für das Folgejahr zu bestätigen oder zu verändern, bedarf es der Trassen(um)bestellung. Die Trassenanmeldefrist für die erste Phase der Netzfahrplanerstellung liegt meist im März des laufenden Jahres.