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TRIERER WESTSTRECKE

Die Trierer Weststrecke: Wie alte Gleise neue Möglichkeiten für eine ganze Region schaffen!

Mit der sogenannten Trierer Weststrecke will der SPNV-Nord nicht nur den Bahnverkehr im Trierer Westen reaktivieren, sondern auch den Trierer Westen besser an die umliegende Region inklusive unserem Nachbarn Luxemburg anbinden. Daher wurde zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 auch die neue Bahnlinie RB 83 zwischen Wittlich und Luxemburg eröffnet. Die Doppelstock-Triebwagen der CFL – dieselben wie beim RE 11 – fahren bis zur Inbetriebnahme der Weststrecke noch auf der Trierer Oststrecke über den Trierer Hauptbahnhof.

Die Planungen befinden sich allerdings auf der Zielgeraden, wie der folgende zeitliche Überblick über die Reaktivierung der Trierer Weststrecke zeigt:

2009 begannen bereits die ersten Planungen zur Reaktivierung des Personenverkehrs auf der Trierer Weststrecke. Jahrelang hatte diese zweigleisige, elektrifizierte Strecke durch die linksufrigen, westlichen Trierer Stadtteile Pallien, Zewen und Euren nur dem Güterverkehr zur Umgehung des Trierer Hauptbahnhofes gedient. Der SPNV-Nord beabsichtigt auf dieser Strecke zusätzlich zum RE 11 eine zweite Regionalverbindung nach Luxemburg einzurichten, die den Bewohnern des Trierer Westens kurze Wege zur Bahn ermöglicht. Die Stadt Trier bereitete parallel zu den Bahnplanungen eine Modernisierung der dort befindlichen, lange ungenutzten Stationen mit Verbesserung des Verkehrsumfeldes und Integration in das städtische Busnetz im Rahmen der Bauleitplanung vor.

Am 26. September 2016 hatten nach langjährigen Planungen mit vielen Öffentlichkeitsveranstaltungen die Vorhabenträger DB Netz und DB Station & Service die Planfeststellungsunterlagen beim Eisenbahnbundesamt (EBA) eingereicht. Das EBA unterzog anschließend die 11 Ordner starken Planunterlagen für die „Bauliche Änderung der Weststrecke in Trier für den Schienenpersonenverkehr“ einer Vorprüfung. Dabei optimierten die Beteiligten die Planung in einzelnen Punkten – zum einen an den Gleisanlagen selbst, zum anderen auch an den Maßnahmen zur Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaft zum Schutz der Umwelt.

Im Herbst 2018 erfolgte die öffentliche Auslegung aller Ordner inklusive der zwischenzeitlichen Planänderungen. Den betroffenen Bürgern und Organisationen war damit Gelegenheit zur Äußerungen von Bedenken und Anregungen gegeben.

Visualisierung des Haltepunkts „Trier West“

Am 14. Dezember 2018 endete die Einwendungsfrist im Planfeststellungsverfahren. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) prüfte in seiner Eigenschaft als Anhörungsbehörde die eingehenden Stellungnahmen sorgfältig.

Am 11. September 2019 fand dann nach umfangreichen Vorbereitungen der Erörterungstermin statt. Hier konnten Einwender ihre Eingaben mündlich mit den Vorhabenträgern besprechen. Grundsätzlich wurden dabei keine Bedenken vorgebracht, die der Verwirklichung der Reaktivierung im Wege standen. Da es nach dem Erörterungstermin noch zu Änderungen bezüglich einer naturschutzrechtlichen Ausgleichsfläche kam, wurden hierzu nochmals die betroffenen Stellen und Privaten beteiligt.

Am 3. Januar 2020 lief die Äußerungsfrist hierzu ab und es gingen keine weiteren Einwendungen ein.

Am 6. Februar 2020 versendete das LBM daher den Abschlussbericht für das Anhörungsverfahren „Weststrecke Trier“.

Aktuell nimmt das Eisenbahnbundesbundesamt seine abschließende Prüfung vor, die aller Voraussicht nach in einem Planfeststellungsbeschluss endet. Damit wird den Vorhabenträgern das Baurecht erteilt.

Im Frühjahr 2023 sollen alle Bauleistungen vergeben sein und mit dem Bau begonnen werden.

Und im Herbst 2024 ist es dann nach den derzeitigen Zeitplänen endlich soweit: Dann können die ersten Personenzüge auf der Weststrecke fahren und die Fahrgäste auf modernisierten Stationen einsteigen.